Sonntag, 28. Januar 2007

(--) Gnade für RAF ist PR auch für Rechtsextremismus

Links- und Rechtsterrorismus unterscheiden sich in einem nicht: in ihren Methoden, ihr Ziel zu erreichen und in der vollkommenen Staatsverachtung. Ein Staat, der Milde walten lässt, wird von beiden Terrorismusformen nicht respektiert. Daher meine These: Ein Staat, der RAF-Terroristen ihre Reststrafe entlässt, senkt dadurch die Hemmschwelle auch bei Rechtsterroristen für schwere Straftaten. Jener hat damit vom Staat eine Botschaft erhalten: gleichgültig ob ich ein Kaufhaus anzünde wie Gudrun Ensslin oder Personen des öffentlichen Lebens kaltblütig hinrichte, wie dies Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt mit Hanns Martin Schleyer, Jürgen Ponto etc. getan haben, ich muss nur mit vergleichsweise milden Strafen bis maximal 29 Jahren und Erlassen der Reststrafe rechnen. Als Extremist wird er diese PR-Botschaft des Staates hören und verstehen: Als Rechts-oder Linksextremist kann ich einen Staat an den Abgrund bomben und trotzdem mit Milde und Gnade rechnen.

Mein Fazit: Wird Bundespräsident Köhler Christian Klar begnadigen, würde er damit langfristig falsche Signale auch an Rechtsextreme aussenden.
Bewertung: eine schlimme Niete des Staates (--).

Christian J. Becker
Autor des Blogs AusternPRüfer "Perlen und Nieten der PR"
http://austernpruefer.blogspot.com

Bemerkung: Dieser Beitrag beteiligt sich ebenfalls am 2. Business-Blog-Karneval
bei »Erfolg und PR« www.erfolg-pr.de

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